Freitag, 30. Mai 2008, 14:08 Uhr

Das Prinzip Wasser

Großer Bahnhof heute Vormittag in der Puschkin-Straße in Nordhausen. Zwei Stunden lang drehte sich alles ums Wasser: Seine Historie, aber auch um seine Gegenwart und Zukunft. Die Nordhäuser werden es in den kommenden Tagen zu spüren bekommen.

Es ist vollbracht – das Schlüsselunikat ist zusammengebaut und dem Eigner des Wasserwerkes übergeben

Jetzt ist es endlich vollbracht – das neue Wasserwerk des Wasserverbandes Nordhausen (WVN) ist offiziell in Betrieb genommen worden. Die beiden Stunden hatten denn auch schon Event-Charakter. Nach der Begrüßung und ersten kurzen Statements von Verbandsvorsitzenden Martin Höche und WVN-Geschäftsführer Ulrich Schardt wurden an drei historischen Gebäuden des Wasserwerkes die Denkmalschutz-Plaketten angebracht. Will heißen: Die Sanierung verlief unter den strengen Auflagen des Denkmalschutzes.

Das alte Turbinenhaus birgt zum Beispiel eine Ausstellung zur „Wassergeschichte“ der Stadt Nordhausen in seinen Mauern. Im Dachgeschoss wurde ein Medienzentrum etabliert, von dem sich Oberbürgermeisterin Barbara Rinke (SPD) wünscht, dass es vor allem von Schulklassen besucht wird.

In ihrem Grußwort repetierte Frau Rinke noch einmal die Geschichte der Wasserversorgung in der Rolandstadt, verwies auf die Klugheit der Väter und darauf, dass nach der politischen Wende die Wasserversorgung nicht in private Hände gegeben wurde. Im Verband selbst, so Martin Höche, habe die Sacharbeit im Vordergrund gestanden, weit weg von parteipolitischen Querelen. „Vor allem aber kann ich behaupten, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt Nordhausen für die anderen Kommunen nicht gerade schädlich gewesen ist.“

Das jetzt das Alte abgelöst und das Neue in Betrieb genommen wurde, sei aus einer funktionierenden Solidargemeinschaft heraus möglich gewesen. Unterstützung gab es vom Land Thüringen in Form von Fördermitteln, auch dafür dankten Schardt und Rinke. Beifall bei den Eröffnungsgäste kam bei der Ankündigung der Oberbürgermeisterin auf, dass die Gebühren für Trinkwasser im Verband auch in den nächsten Jahren stabil bleiben werden und von der Qualität des Trinkwassers keine Abstriche gemacht werden. Das Gegenteil wird der Fall sein, dank modernster Technik, die nun im Einsatz ist.

Mehr als eine Geste seitens des Verbandes: Viele ehemalige Mitarbeiter der Nordhäuser Wasserwirtschaft waren eingeladen worden. Ihnen wurde an diesem Vormittag mehrfach ganz herzlich für ihre Arbeit gedankt.

Aus dem Nordhäuser Wasserwerk wird Trinkwasser an insgesamt 60.000 Verbraucher in der Stadt Nordhausen und deren Umland geliefert. Das sind täglich 8.000 bis 10.000 Kubikmeter, je zur Hälfte aus der Nordhäuser Talsperre und aus acht Grundwasserbrunnen. Der Bau des neuen Wasserwerkes kostet rund sieben Millionen Euro.

Zum Abschluß mussten die Vertreter der bauausführenden Unternehmen sowie die Planer und Architekten noch einmal „ran“. Sie fertigten einen einzigartigen Schlüssel, für den vielleicht noch in Jahrzehnten das passende Loch gesucht wird.

Quelle: nnz-online.de
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