Montag, 04. September 2006, 13:26 Uhr

Die Krone schwebt

In Nordhausen ist wieder mal Richtfest gefeiert worden. Heute schwebte der Richtkranz in der Alexander-Puschkin-Straße. Dort wird eine Halle gebaut, die künftig für die Versorgung mit Trinkwasser nützliche Dinge leisten wird.
Die wenigsten Gäste des heutigen Richtfestes an der neuen Filterhalle wussten es: Der Geschäftsführer des Wasserverbandes Nordhausen, Ulrich Schardt, ist Linkshänder. Mit der Linken drosch er den entscheidenden Nagel in den Balken der Dachkonstruktion und vollendete damit den Rohbau der Filterhalle des neuen Wasserwerkes.

Zuvor hatte Zimmermann Peter Wisse den obligatorischen Richtspruch für das Bauwerk verlesen, das Mitte nächsten Jahres dann für den Probebetrieb fit sein soll. Bei Bauten dieser Art, vor allem bei deren Innenleben erstreckt sich die Probephase über mehrere Monate. Ulrich Schardt rechnet damit, dass der „scharfe Betrieb“ im September Realität wird und die volle Leistung des neuen Wasserwerkes im Dezember 2007 erreicht wird. Scharfer Betrieb, das bedeutet die Aufbereitung von täglich bis zu 10.000 Kubikmeter Trinkwasser. „Im Extremfall können es auch bis zu 15.000 Kubikmeter sein“, erläutert Schardt der nnz.

In der Filterhalle werde das Wasser in zwei Schritten behandelt: „Zuerst wird das Wasser aus der Talsperre über so genannte Membran-Filter geführt, um auch die kleinsten Verunreinigungen aus dem Talsperren-Wasser zu entfernen. Danach wird das so aufbereitete Talsperren-Wasser mit dem Grundwasser aus den Tiefbrunnen gemischt - im Verhältnis 1:1“, so Schardt.

Anschließend werde dieses Mischwasser zur Entsäuerung und zur Feineinstellung über Kalkfilter geleitet. „Damit ist dann die geforderte Trinkwasserqualität erreicht.“

Dann sollen auf dem Gelände des Wasserwerkes in der Alexander-Puschkin-Strasse rund sieben Millionen Euro verbaut sein. Dann auch wird die Aufbereitungstechnologie des jetzigen Wasserwerkes aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts endgültig der Geschichte der Nordhäuser Trinkwasserversorgung angehören.

Übrigens: Im zweiten Teil des Richtfest-Zeremoniells erwies sich Ulrich Schardt als souveräner. Das Schnapsglas zerdonnerte Ullrich Schardt gleich beim ersten Versuch. Natürlich mit links.

Quelle: nnz-online.de
zum Überblick