Mittwoch, 26. Januar 2005, 11:40 Uhr

Los geht’s mit dem Neubau

Wer dachte, dass es mit dem Baugeschehen nach der Landesgartenschau in Nordhausen nicht mehr weitergeht, der hat sich geirrt. Heute wurden in Nordhausen wieder einmal Spaten in die Erde gestochen. Das allerdings etwas versteckt – in der Puschkin-Straße in Nordhausen.

Mit fünf Spaten wurde am Nachmittag die Erde neben dem alten Wasserwerk in der Puschkin-Straße umgewühlt und beim Geschäftsführer der Wasserverbandes Nordhausen (WVN), Ulrich Schardt, hatte man den Eindruck, er wollte gleich die komplette Baugrube ausheben. Das aber überließ er dann doch den Männern des Nordhäuser Unternehmens Waresa. Die werden in den kommenden Monaten die bauliche Hülle eines neuen, supermodernen Wasserwerkes in Nordhausen hochziehen.

Damit wird dann auch eine neue Ära der Wasseraufbereitung in Nordhausen eingeläutet, die einst im Jahr 1931 begann. Damals bauten die Nordhäuser sich ein modernes Wasserwerk, das bis heute seinen Dienst versieht. Ulrich Schardt blieb nur noch Lob für die Väter der Nordhäuser Wasseraufbereitung übrig: „Unsere Vorgänger waren Teufelskerle. Sie haben nicht nur für ihre Kinder, sondern auch für ihre Enkel und Urenkel gebaut!“

Und wie es bei solch Feierlichkeiten üblich ist, dankte Schardt auch heute denen, die in irgendeiner Weise Anteil an der Vorbereitung für den heutigen Tag haben. Da sind die Mitglieder des Wasserverbandes Nordhausen, sein Vorstand, da ist das Thüringer Umwelt- und Landwirtschaftsministerium, da sind die Planungsbüros, von denen sich zwei aus dem Landkreis Nordhausen zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen haben, da sind aber auch die Mitarbeiter des WVN. Bei denen bedankte sich Geschäftsführer Schardt ganz besonders.

Die Freude über die neue Investition war auch Oberbürgermeisterin Barbara Rinke (SPD) anzumerken. „Die sind gut“, rief sie aus und meinte damit eigentlich die Wasserwerker aber auch den Wasserverband an sich. Dem konnte das angeschlagene Image des Thüringer Verbandswesen nicht schaden. Wie ein Fels in der Brandung gab es seit Jahren keine Gebührenerhöhung mehr und Beiträge sind für die angeschlossenen Haushalte und Unternehmen ein Fremdwort.

Ein Vertreter des Umweltministeriums sprach von technologischem Neuland, das in Nordhausen beschritten werde, sprach aber auch von schwierigen Verhandlungen in punkto Finanzierung. Letztlich hatten die Nordhäuser dem Freistaat mehr als die Hälfte der Investitionskosten in Form von Fördermitteln abgetrotzt. Und so können die über sechs Millionen Euro in Nordhausen gut angelegt werden. Davon profitieren Unternehmen der Region, davon profitieren ab dem Jahr 2007 in erster Linie die Trinkwasserverbraucher und dann auch die Technikfreaks. Das alte, dann ausgediente, Wasserwerk soll nach seiner „Ablösung“ als Museum herhalten. Doch bis dahin sollen dort aber noch täglich zehn Millionen Liter aufbereitet werden.

Quelle:nnz-online.de
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