Freitag, 09. Februar 2007, 09:04 Uhr

Trotz Klimawandel auch in heißen Sommern kein Wassermangel

Trotz des möglichen Klimawandels mit angesagten heißeren und trockeneren Sommern ist im Raum Nordhausen die ausreichende Versorgung mit Trinkwasser auf Dauer gesichert. Die Gründe: Die Vielfalt und die Leistungsfähigkeit der Wasserreserven und deren gute Vernetzung untereinander. Das sagte jetzt der Geschäftsführer des Wasserverbandes Nordhausen, Ullrich Schardt. Der Verband versorgt mehr als 82.000 Menschen zwischen Rothesütte im Norden, Kleinfurra im Süden, Limlingerode im Westen und Rodishain im Osten mit Trinkwasser.

„Mit 29 Quellen, 34 Brunnen und einer Talsperre ist eine außerordentliche Vielfalt an Gewinnungsmöglichkeiten für Trinkwasser gegeben“ erklärte Schardt, „das sichert auch in extremen Trockenzeiten völlig ausreichende Wasservorkommen.“

Die größte Kapazität hätten dabei mit rund 2,8 Millionen Kubikmetern Jahresförderung die Brunnen des Wasserverbandes, gefolgt von der Nordhäuser Talsperre mit einem Fassungsvermögen von rund 1,3 Millionen Kubikmetern. Aus den Quellen könnten mehrere 100.000 Kubikmeter geschöpft werden. „Unser wasserreichstes Grundwasservorkommen ist die Zorge-Aue, die vom Verband zur Wassergewinnung von Ellrich bis nach Bielen genutzt wird und in deren Kiesen und Sanden mit einer Mächtigkeit bis zu 50 Metern Millionen Kubikmeter Wasser gespeichert sind. Damit ist die Zorge-Aue mit ihren rund 20 Brunnen das Rückgrat unserer Wassergewinnung“, sagte Schardt. „Hinzu kommt, dass unsere Brunnen bis zu mehr als 20 Meter tief in die Erde reichen, damit hat man selbst bei längerer Trockenheit immer genügend Grundwasser zur Verfügung“, erklärte der Geschäftsführer.

Sollte der Grundwasserspiegel in einigen Einzugsgebieten trotzdem unter die kritische Marke fallen, „zahlt sich die gute Vernetzung der einzelnen Wasservorkommen innerhalb des 600 Quadratkilometer großen Verbandsgebietes aus: So können Wasser-Mangelgebiete mit den reichen Vorkommen aus der Zorge-Aue versorgt werden. Und insbesondere mit der Talsperre haben wir quasi einen Jahres-Speicher, der die Wasser- und Niederschlagsschwankungen wie ein großer Puffer ausgleicht. Der Weitsicht und Klugheit der Nordhäuser Bürgerschaft haben wir dies zu verdanken, die vor mehr als 110 Jahren beherzt und - wie sich heute zeigt - visionär dieses zweite Standbein unserer Wasserversorgung auf den Weg gebracht hat. Damit hat sich schon damals gezeigt, dass sich die kommunale Versorgung - in die eigene Hände genommen - von Städten und Gemeinden langfristig Sicherheit, Unabhängigkeit und letztlich auch niedrige Preise garantiert. Versorgungsprobleme sind damit bei uns nicht zu erwarten - wie wir sie aus der privatisierten Wasserwirtschaft kennen, wie zum Beispiel in Großbritannien oder Teilen der USA.“

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