Sonntag, 26. Juni 2011, 09:30 Uhr

Geld für Investitionen

Können Sie sich noch erinnern, wann Sie in und um Nordhausen das letzte Mal mehr für Trinkwasser bezahlen mussten? Richtig, das ist 15 Jahre her. Jetzt ist es wieder soweit.

Der Wasserverband Nordhausen, dem so ziemlich alle Kommunen des Landkreises Nordhausen (bis auf Gemeinden in der Goldenen Aue) angehören, muss an der Preisschraube drehen. Wird über Gebühren in den kommenden Jahren nicht deutlich mehr Geld eingenommen, dann können notwendige Investitionen, vor allem in das immer noch veraltete Rohrnetz, nicht realisiert werden. Schließlich gilt auch hier der kaufmännische Grundsatz: Es kann nur das ausgegeben werden, was man einnehmen kann.

Und so wird der Wasserverband vermutlich (wenn die entsprechenden Gremien beschließen) die Grundgebühr in zwei Schritten um 75 Euro pro Jahr anheben. Die Grundgebühr für Trinkwasser - Hausanschluss kostet dann knapp 173 Euro im Jahr, egal wie viele Personen das am schärfsten kontrollierte Lebensmittel der Welt genießen.

An der Verbrauchsschraube zu drehen, das bringt aus betriebswirtschaftlicher Sicht nichts, denn moderne Haushaltstechnik zum Beispiel und eine ständig zurückgehende Bevölkerung im Landkreis Nordhausen lassen den Verbrauch schwinden. Wie der Verband auf nnz-Anfrage mitteilt, sind zwar in den vergangenen 18 Jahren 55 Millionen Euro investiert worden, 500 Kilometer Rohrnetz sind immer noch sanierungsbedürftig. Wer bei einem Rohrbruch mal die Möglichkeit hatte, sich den Zustand von Wasserleitungen in Nordhausen oder im Umland anzusehen, der weiß Bescheid. Und auch die Erhöhung aller Betriebskosten seit 15 Jahren macht um den Verband keinen Bogen. Alles wurde teurer, Sprit, Rohstoffe, Maschinen, Anlagen. Und auch den Mitarbeitern des Verbandes sei ein Plus in der Lohntüte gegönnt.

Nach Informationen der nnz soll die Erhöhung der Grundgebühr zum 1. Juli in Kraft treten. 3,12 Euro sind es pro Monat, im kommenden Jahr wird sich dieser Betrag verdoppeln. Dann soll die nächsten drei Jahre erst einmal Schluß sein und die Gebühren stabil bleiben.


Quelle: nnz-online.de
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