Mittwoch, 22. Oktober 2003, 12:11 Uhr
Was müssen wir im Landkreis Nordhausen künftig für das Trinkwasser zahlen? Diese Frage beschäftigt derzeit den Wasserverband Nordhausen. Dem werden, wie allen anderen Wasserversorgern in Thüringen, politische Daumenschrauben angesetzt.
Wer zu früh kommt, den bestraft das Leben. Mit diesem abgewandelten Gorbi-Zitat ist Verbandsvorsitzender Martin Höche schon oft recht gut gefahren. Seine These hat sich in diesen Tagen wieder einmal bewahrheitet. Beispiel Weimar: In der Klassikerstadt hatte der dortige Wasserversorger dem Beitrags-Erhebungs-Druck aus Erfurt bereits nachgegeben und rund 20.000 Feststellungsbescheide an seine Kunden verschickt. Als Antwort erhielten die Wasserfachleute der Kunststadt eine Flut von Widersprüchen. Die müssen nun alle bearbeitet werden, verbunden mit einem ungeheuren Aufwand. Der muß bezahlt werden, letztlich über den Wasserpreis. Und so wollen sie sich das zusätzliche Geld lieber vom Land Thüringen zurückholen. Sie bereiten gegenwärtig eine Regressklage gegen Erfurt vor.
Ob die Erfolg hat, das wollte Martin Höche nicht kommentieren. Wohl aber weiß er mit seinen Leuten vom Wasserverband Nordhausen (WVN) Wege und Möglichkeiten, nicht in diese missliche Situation zu kommen. Seit Wochen wird gearbeitet, wird recherchiert, werden Varianten diskutiert und auch zum Teil wieder verworfen (nnz berichtete bereits mehrfach). Wir fahren mehrere Schienen und wollen schließlich nachweisen, dass wir ohne die Erhebung von Beiträgen auskommen, so Höche gegenüber der nnz. Das alles muß rechtlich abgesichert sein und bedarf der Hinzuziehung von Experten. Und das verursacht Kosten. Doch die dürfen die Leute im WVN schon mal machen, wenn sie letztlich uns allen die Zusendung von Feststellungs- und danach von Gebührenbescheiden ersparen wollen.
Quelle:
nnz-online.de