Freitag, 09. Februar 2007, 09:08 Uhr

Strategische Herausforderung ist die Sanierung des Leitungsnetzes

Die Sanierung des rund 850 Kilometer langen Rohrnetzes ist einer der strategischen Arbeitsschwerpunkte des Wasserverbandes Nordhausen (WVN). Das sagte jetzt WVN-Geschäftsführer Ullrich Schardt. Pro Jahr fördere der Verband rund 5 Millionen Kubikmeter Wasser, „von denen aufgrund des sanierungsbedürftigen Rohrnetzes nur 3,2 Millionen Kubikmeter beim Endverbraucher ankommen.“

85% Prozent aller Investitionen des Verbandes würden für die Erneuerung des Rohr-Netzes ausgegeben. „Denn wir müssen einen Sanierungsstau von mehr als 50 Jahren abarbeiten.“ Denn seit dem 2. Weltkrieg habe es bis zum Beginn der 90-iger Jahre praktisch kaum planmäßige Sanierungen des überalterten Leitungsnetzes gegeben, das in seinen ältesten Teilen über 150 Jahre alt sei. „Hinzu kommt, dass das Trinkwassernetz der Stadt Nordhausen noch zusätzlich durch die Bombardierung der Stadt schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde und nicht in jedem Falle in den darauf folgenden Jahren mit günstigen Werkstoffen - zum Beispiel Grauguss - instand gesetzt wurde. So wurden häufig normale Stahlrohre verwendet, die sehr korrosionsanfällig sind“, sagte Schardt. Seit 1990 habe der Wasserverband rund 35 Millionen Euro in das Rohrnetz investiert.

Aufgrund der demographischen Entwicklung habe der Wasserverband im vergangenen Jahr rund 1200 Kunden verloren. Bei einem Durchschnitts-Verbrauch von rund 28 Kubikmetern pro Jahr und Person sind das insgesamt rund 33.600 Kubikmeter weniger. „Trotz dieses Rückgangs und trotz steigender Strom- und Kraftstoffkosten und Materialpreise halten wir den Wasserpreis seit 9 Jahren stabil - und vor allem niedrig. Für einen Ein-Familien-Haushalt mit vier Personen liegt der Wasserverbands-Preis im Vergleich mit 39 Thüringer Städten auf dem 3. Platz, denn mit 72 Cent pro Tag für das Trinkwasser zahlt man weniger als für vier preiswerte Frühstücksbrötchen!“
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